Urinuntersuchung: Informationen und Ärzte

22.07.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Die Urinuntersuchung dient dazu, die Zusammensetzung und Beschaffenheit des Urins zu prüfen. Sie kann auch auffällige Substanzen im Urin nachweisen. Auf diese Weise kann der Arzt Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten ziehen. Die für den Urintest notwendige Urinprobe wird in der Regel aus dem sogenannten Mittelstrahlurin gewonnen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Ärzte für die Urinuntersuchung.

Artikelübersicht

Die Urinuntersuchung ist neben der körperlichen Untersuchung und dem Anamnesegespräch eine grundlegende medizinische Diagnosemethode. Sie dient zur

  • Prüfung der Zusammensetzung und der Beschaffenheit des Urins sowie
  • zum Nachweis verschiedenster Substanzen im Urin.

Auf diese Weise kann der Arzt Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten, beispielsweise

ziehen.

Mithilfe eines Urintests können unter anderem Substanzen wie

  • Blut (rote oder weiße Blutkörperchen),
  • Zucker (Glukose),
  • Eiweiß und Nitrit sowie
  • Bakterien oder andere Krankheitserreger

im Urin nachgewiesen werden. Darüber hinaus lässt sich im Rahmen einer Urinuntersuchung

  • die Farbe,
  • der Geruch und
  • die Menge der Urinprobe

überprüfen und beurteilen.

Die Urinuntersuchung ist auch als Urintest, Harnuntersuchung oder Urin- bzw. Harnanalyse bekannt.

Wann wird ein Urintest durchgeführt?

Zu den Symptomen und Erkrankungen, die einen Urintest notwendig machen, gehören unter anderem:

Urintest
Bei Urintests können Teststreifen schnell erste Erkenntnisse bringen © Lothar Drechsel | AdobeStock

Wie wird bei einer Urinuntersuchung vorgegangen?

Die Urinprobe für eine Urinuntersuchung wird in der Regel aus dem Mittelstrahlurin gewonnen. Dabei handelt es sich um die mittlere Urinportion, also den bereits laufenden Harnstrahl. Der erste Strahl des Harns wird daher verworfen. Erst die folgenden Urinanteile werden in einem sterilen Gefäß aufgefangen und für den Urintest verwendet.

Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Verunreinigungen und Keime aus den äußeren Genitalien und den äußeren Abschnitten der Harnröhre in die Urinprobe gelangen. Diese könnten das Ergebnis der Urinanalyse verfälschen.

Darüber hinaus werden einige Urinuntersuchungen auch mit dem sogenannten 24-Stunden-Sammelurin durchgeführt. Hierfür muss der Patient nach Möglichkeit seinen gesamten Urin, den er innerhalb von 24 Stunden ablässt, in einem speziellen Gefäß sammeln.

Die Urinuntersuchung selbst wird entweder

  • in Form eines Urin-Schnelltests oder
  • mittels mikroskopischer Untersuchung im Labor

 durchgeführt.

Bei einem Urin-Schnelltest taucht der untersuchende Arzt einen speziellen Teststreifen in die entnommene Urinprobe. Verfärbt sich dieser Teststreifen, dient dies als Nachweis bestimmter Substanzen im Urin.

Die mikroskopische Untersuchung der Urinprobe im Labor dient der weiteren Urinanalyse. Hierbei lassen sich unter anderem Bakterien oder Krankheitserreger im Urin genauer bestimmen. Auch die Zusammensetzung des Harns kann einer chemischen Analyse unterzogen werden.

Welche Werte werden bei einem Urintest ermittelt und wie werden sie beurteilt?

Im Rahmen der Urinuntersuchung werden unter anderem die folgenden Faktoren und Werte ermittelt und beurteilt:

  • Menge: Bei der Urinuntersuchung wird die täglich ausgeschiedene Menge an Urin erfasst. Ein gesunder Mensch bildet pro Tag durchschnittlich 500 bis 2.000 Millimeter Urin. Weicht die ermittelte Menge von den Normalwerten ab, kann dies ein Hinweis auf bestimmte Erkrankungen sein.
  • Farbe und Geruch: Der Arzt beurteilt im Rahmen der Urinuntersuchung die Farbe und den Geruch der gewonnenen Urinprobe. Im Normalfall sollte der Urin klar und gelb (stroh- bis bernsteingelb) und nicht trüb sein.
  • pH-Wert: Der pH-Wert des Urins liegt normalerweise zwischen 5 und 6. Der Urin ist also leicht sauer. Mittels Urintest können Abweichungen von diesem Normalwert festgestellt werden. Saurer Urin mit einem pH-Wert von unter 5 deutet unter anderem auf starken Durchfall oder Diabetes mellitus hin. Ein pH-Wert von über 6 kann die Folge einer Harnwegsinfektion sein.
  • Eiweiß (Albumin): Ein gesunder Mensch scheidet im Normalfall kein bzw. nur sehr geringe Mengen Eiweiß mit dem Urin aus. Wird bei der Urinuntersuchung Eiweiß im Urin nachgewiesen, liegt möglicherweise eine Nierenerkrankung vor.
  • Zucker (Glukose): Die Nieren können den Zucker ab einer bestimmten Menge Glukose im Blut nicht mehr im Körper zurückhalten. Er gelangt dann in den Urin und wird ausgeschieden. Der Nachweis von Zucker im Urin deutet auf Diabetes mellitus oder bestimmte Krebsarten hin.
  • Nitrit: Bestimmte Harnwegskeime führen zur Bildung von Nitrit. Ihr Nachweis ist ein Hinweis auf eine Harnwegsinfektion, beispielsweise eine Blasenentzündung.
  • Ketone: Ketone kommen normalerweise nicht im Urin vor. Werden sie beim Urintest dennoch nachgewiesen, ist dies ein Zeichen für einen verstärkten Fettabbau im Körper. Auch ein falsch eingestellter Diabetes mellitus wäre denkbar.
  • Blut (rote oder weiße Blutkörperchen) im Urin: Rote Blutkörperchen im Urin können ein Zeichen für Entzündungen der Harnwege oder für Blasenkrebs sein. Weiße Blutkörperchen im Urin weisen auf eine Entzündung der Niere oder Harnblase hin.
  • Bakterien: Bei Bakterien im Blut sind normalerweise genauere Urinuntersuchung im Labor notwendig. Dort wird der genaue Erreger bestimmt.
Whatsapp Twitter Facebook Instagram YouTube E-Mail Print