Elastographie der Prostata


Die Elastographie ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren, das als zusätzliche Methode bei der Diagnostik bzw. zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms (Prostatakrebs) zum Einsatz kommt. Es handelt sich dabei um eine nicht schmerzhafte Untersuchung, die keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen in sich birgt. Eine besondere Vorbereitung des Patienten vor der Untersuchung ist nicht notwendig.

Wann wird die Elastographie der Prostata eingesetzt?

Die Wertigkeit dieser Untersuchung kann in Zusammenwirkung mit dem konventionellen Ultraschall der Prostata und der Gefäßdarstellung der Prostata (Doppler) insbesondere gesehen werden bei

  • unklaren Erhöhungen des PSA-Wertes (Prostata-Spezifisches Antigen),
  • unklaren Tastbefunden der Prostata,
  • stattgehabter Biopsie der Prostata ohne Karzinomnachweis
  • und weiterbestehendem Karzinomverdacht bei Hochrisikopatienten in der Vorsorge (familiäre Prostatakarzinome).

Abklärung von Prostatabefunden mittels Elastographie der Prostata
Abbildung 1

Bedeutung der Elastographie der Prostata

Die Abklärung von auffälligen Prostatabefunden, wie z.B. einem hohen PSA-Wert oder einem verhärteten Tastbefund, stellt auch heute noch ein diagnostischen Problem dar. Die Untersuchung der Prostata mittels Ultraschall durch den Enddarm (TRUS) hat nicht den erhofften diagnostischen Durchbruch gebracht. Die Elastographie der Prostata ist ein zusätzliches, TRUS-basiertes bildgebendes Verfahren, welches die Abklärung von suspekten Prostatabefunden verbessert.

Wie wird die Elastographie der Prostata durchgeführt?

Die Untersuchung unterscheidet sich in der Durchführung nicht wesentlich von einer konventionellen transrektalen Ultraschalluntersuchung der Prostata (TRUS). Der größte subjektive Unterschied ist, dass die Untersuchung etwas länger dauert. Die Elastographie ist nicht schmerzhaft, bedeutet keine Strahlenbelastung und braucht keinerlei spezifische Vorbereitung des Patienten.

Es wird zunächst eine herkömmliche transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) der Prostata durchgeführt. Für die Elastographie wird ein kaum spürbarer Druck auf die Prostata ausgeübt. Ein spezieller Druckaufnehmer im Schallkopf registriert die Dehnbarkeit des Gewebes und stellt die gemessenen Werte farblich in Projektion auf das normale Ultraschallbild dar. Auf diese Art und Weise kann der Arzt verdächtige Verhärtungen, die nicht getastet werden können, im Ultraschall entdecken.

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Birgt die Untersuchung Risiken in sich?

Die Untersuchung birgt als Ultraschallverfahren keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen in sich. Eine Nachbehandlung nach der Untersuchung ist nicht notwendig.

Erkenntnisse zur Elastographie der Prostata

Die Elastographie der Prostata ermöglicht als ergänzendes, bildgebendes Verfahren die genauere Abklärung von suspekten Prostatabefunden. In der Zusammenschau von transrektalem Ultraschall, Ultraschallgefäßdarstellung (Doppleruntersuchung) und Elastographie ergibt sich in den allermeisten Fällen ein detailliertes Bild der Prostatabefunde.

Abklärung von Prostatabefunden mittels Elastographie der Prostata
Abbildung 2

Wenn bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom eine Gewebeentnahme (=Biopsie) aus der Prostata erforderlich ist, führt der Arzt üblicherweise eine so genannte randomisierte Biopsie durch. Bei diesem Verfahren entnimmt der Arzt die Gewebeproben mehr oder weniger blind aus den Bereichen, wo das Karzinom mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.

Die Elastographie allerdings kann zur Zielführung bei der Biopsie in Echtzeit verwendet werden. Das heißt der Arzt entnimmt die Proben gezielt unter Sicht aus den verdächtigen Arealen. Dies erhöht die Genauigkeit der Biopsie deutlich und vermeidet somit Wiederholungsbiopsien.

Autoren:
Prof. Dr. med. Wolf-D. Beecken
PD Dr. med. Tobias Engl