Der Penis – Aufbau, Funktion und Krankheiten



Der Penis ist (zusammen mit dem Hodensack) das männliche Geschlechtsorgan und dient außerdem dem Wasserlassen. Mehrere Schwellkörper sorgen dafür, dass der Penis sich bei sexueller Erregung vergrößert und verhärtet.

Aufbau des menschlichen Penis

Der Penis besteht – äußerlich betrachtet – aus der Peniswurzel, dem Penisschaft und der Eichel. Die Peniswurzel bezeichnet den Ursprungsbereich des Penis und ist mit Muskeln und Bändern am Beckenboden befestigt.

Hier schließt sich außerdem der Hodensack an, in dem die Hoden liegen. Der Penisschaft geht in die Penisspitze über, die Eichel genannt wird. Die Eichel ist von der Vorhaut umgeben, die eine wichtige Schutzfunktion ausübt. An der Spitze der Eichel befindet sich das Ende der Harnröhre. Im Inneren des Penis befinden sich neben der Harnröhre vor allem Schwellkörper. Diese füllen sich bei sexueller Erregung mit Blut und sorgen auf diese Weise für eine Erektion.

Anders als bei vielen Säugetieren hat der menschliche Penis keinen Knochen. Penisse können sich in Größe, Form, Krümmung und anderen Details von Person zu Person stark unterscheiden, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

Männliche Anatomie
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Funktionen

Der menschliche Penis ermöglicht einerseits das Wasserlassen, da die Harnröhre des Mannes in die Penisspitze mündet. Andererseits dient er dem Geschlechtsverkehr. Der Penis ist so aufgebaut, dass er die Samenzellen möglichst nahe an die Gebärmutter der Frau bringen kann. Auf diese Weise ist beim Geschlechtsverkehr die Chance auf eine Schwangerschaft höher.

Fehlbildungen des Penis

Am menschlichen Penis kommen in seltenen Fällen angeborene Fehlbildungen vor:

  • Ein Mikropenis ist eine Form der unterentwickelten Geschlechtsorgane und bezeichnet einen ungewöhnlich kleinen Penis.
  • Bei der (äußerst seltenen) Diphallie sind zwei Penisse nebeneinander angelegt.
  • Die häufigste Fehlbildung betrifft die Lage der Harnröhre: Sie endet an einer anderen Stelle als der Penisspitze. In der Regel handelt es sich dabei eher um ein kosmetisches Problem, die Funktion ist in den meisten Fällen gewährleistet.
  • Viele Penisse sind im erigierten Zustand nicht ganz gerade. Wenn sie allerdings sehr stark von der geraden Achse abweichen, spricht man von einer Penisverkrümmung. Therapiebedürftig ist eine Penisverkrümmung nur dann, wenn sie Schmerzen verursacht oder den Geschlechtsverkehr unmöglich macht.

Arztsuche

Erkrankungen und Störungen

Vorhautverengung

Wenn die Vorhaut zu eng oder zu stark verklebt ist, um über die Penisspitze gezogen zu werden, spricht man von einer Vorhautverengung (Phimose).

Die Vorhautverengung kann bei kleinen Kindern allerdings noch nicht diagnostiziert werden: Bei der Geburt ist die Vorhaut mit der Eichel verwachsen und lässt sich nicht zurückschieben. Erst innerhalb von etwa drei Jahren löst sich die Vorhaut ab. Nur wenn die Verklebung deutlich länger anhält, spricht man von einer Phimose.

In seltenen Fällen lässt sich die Vorhaut zurück-, aber dann nicht mehr nach vorne schieben. Dies ist ein medizinischer Notfall, weil die Einschnürung durch die Vorhaut im schlimmsten Fall zum Absterben der Eichel führen kann. In einem solchen Fall muss deshalb sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Ursachen für eine Vorhautverengung können Infektionen sein, manchmal handelt es sich aber auch um eine angeborene Fehlbildung. Meist wird sie behoben, indem der Penis beschnitten wird. Bei dieser kleinen Operation wird die Vorhaut durch einen kreisförmigen Schnitt entfernt.

Eichelentzündung

Die Eichel kann sich aus unterschiedlichen Gründen entzünden, meist ist die Vorhaut mitbetroffen.

Ursache kann zum Beispiel eine Kontaktallergie sein, daneben können auch mechanische Reizungen die Entzündung auslösen. Häufiger ist allerdings eine unzureichende Intimhygiene. Auch Pilzinfektionen können Eichelentzündungen nach sich ziehen.

Risikofaktoren sind Diabetes und eine Vorhautverengung. Die Behandlung der Eichelentzündung hängt von der Ursache ab. Manchmal genügt eine intensivere Körperpflege, in anderen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung nötig. Treten die Entzündungen immer wieder auf und stehen im Zusammenhang mit einer Vorhautverengung, kann eine Beschneidung sinnvoll sein.

Erektionsstörungen

Wenn auch bei sexueller Erregung keine oder keine ausreichende Erektion auftritt, spricht man von Erektionsstörungen, Impotenz oder erektiler Dysfunktion.

Die Gründe dafür können im körperlichen oder seelischen Bereich liegen: Stress, Depressionen, Versagensängste oder Beziehungsprobleme können ebenso zu einer Impotenz führen wie bestimmte Medikamente, Rückenprobleme, Verkalkungen der Blutgefäße oder ein Hormonmangel.

Männer mit Erektionsstörungen leiden oft sehr unter ihren Problemen und vermeiden es aus Schamgefühl häufig, einen Arzt aufzusuchen. Dabei ist die Impotenz in vielen Fällen behandelbar: Manche Ursachen lassen sich beheben, sodass die Erektionsfähigkeit wieder zurückkehrt. In anderen Fällen kann der Arzt Potenzmittel (zum Beispiel „Viagra“) verschreiben.

Arztsuche

Weitere Erkrankungen des Penis

Neben den genannten Erkrankungen am Penis treten zudem auf:

  • Peniskrebs: Wie an den meisten anderen Körperteilen können auch am Penis Tumoren auftreten. Sie befinden sich am häufigsten an der Eichel oder Vorhaut, können sich aber auch in den Schwellkörpern ausbreiten.
  • Penisbruch: Wird der Penis während einer Erektion heftig abgeknickt, kann es zu einem Penisbruch kommen. Dabei reißen die Schwellkörper ein und Blut läuft in das umgebende Gewebe. Ein Penisbruch verursacht starke Schmerzen und muss in den meisten Fällen sofort operiert werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
  • Priapismus: Unter einem Priapismus versteht man eine Dauererektion, die über mehrere Stunden bestehen bleibt, obwohl keine sexuelle Erregung vorliegt. Die Dauererektion kann sehr schmerzhaft sein und bei Nichtbehandlung zu Erektionsstörungen führen.
  • Hautreaktionen am Penis: Jucken, Brennen, Ausschläge, Warzen oder Schwellungen am Penis können vielfältige Ursachen haben, die von harmlosen Akutreaktionen bis hin zu gefährlichen Geschlechtskrankheiten reichen. Deshalb sollte in jedem Fall ein Arzt die Hautsymptome begutachten.